Nichts ist beständiger als der Wandel, so Gerd Röpke von Man Thei Sushi Taxi, der nach 14 Jahren die Ackerstraße verläßt. Man muß nur ein wenig weiter schauen, der Innenhof der Ackerstr. 144, in dem das Theater Flin, die Trinkhalle, die Frauenberatungsstelle und ein Sportstudio über lange Jahre beheimatet sind, fallen auch dem Bauboom Ende des Jahres zum Opfer.
Für Ausweichstandorte gibt es in Flingern noch nicht mal vernünftige Alternativen, die auch so zentral gelegen sind. Eins steht auf jeden Fall fest, die Ackerstraße wird an Charme einbüßen, waren die o. a. Institutionen doch beliebte Locations. Wie wird der Wandel aussehen wo wir doch so sehr die Urbanität in unserem Viertel lieben, architektonischer Einheitsbrei kann nicht die Lösung sein.
Na, wäre schön wenn Man Thei geblieben wäre. Noch schöner wäre aber, wenn Man Thei geblieben wäre und besseres Sushi gemacht hätte.
Die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, das ist auch gut so.
Doch hier als erstes festzustellen uns Sushi wäre nicht gut genug, bei wirklich soviel „Sushi allerei“ in Düsseldorf ist schon ein starkes Ding, jedoch auch typisch für die Anonym-Bewerter und Schreiber.
Wir setzen uns weit ab von all den „all-you-can-eat-Tempeln , egal wie sie heißen, denn wir wissen das wir höchste Qualität einkaufen und produzieren.
Ja , wir hatten Renovierungsstau im Innenraum, das wußten wir, doch unseren Charme und Qualität haben wir immer gehalten.
Und gerne kann sich ein jeder noch die letzten 1 1/2 Monate davon überzeugen , das die o.g. Aussage nicht stimmt.
Ich bin insgesamt über 20 Jahre in Flingern, und darf sagen Flingern ist mein Viertel und wird es auch immer bleiben.
Ich freue mich auf jeden Fall auf jeden von euch, hier in Flingern, aber auch später in Bilk.
WIR VERÄNDERT UNS RÄMLICH , DOCH MANTHEI WIRD ES WEITERHIN GEBEN!
Also mein Geschmack war es leider auch nicht.
Sushi ist doch eigentlich für das zuziehende Publikum der Hit.
Ja, als ich 1985 im Hof der Ackerstraße 144 in die Selbstständigkeit startete, wurden die Gebäude dort noch mit einer Koksheizung beheizt, die von einem Heizer befeuert wurde.
Die meisten Mieter waren Importeure von Orient-Teppichen — wie auch die Vermieterfamilie ihren Wohlstand scheinbar mit der Arbeit von Kinderhänden verknüpfte.
Als ich 1990 auch privat nach Flingern zog — auf die Flingeraner Seite Grafenberger Allee — war Flingern noch ein echtes Arbeiterviertel, eine no-go-Area. Man wohnte im Zooviertel auf der anderen Seite.
Auf der Ackerstraße war es noch Multikulti und der Verkehr erlahmte durch den Ladeverkehr von großen Sattelzügen mit Teppichen, Autoersatzteilen oder für die Supermarktfilialen.
Dann brach ein Jahrzehnt an, oder eineinhalb, in dem jedes zweite Ladenlokal leer stand. Als der Plus-Markt und auch Otto die Ackerstraße verließen, dauerte es Jahre bis neue Mieter sich der großen Ladenlokale erbarmten. Mal mit mehr, mal mit weniger, mal mit gar keinem Erfolg.
Und dann kamen die neuen Ideen, die Galerien, Bauunternehmer Ralf Schmitz und seine Marketingidee von Notting Hill in Düsseldorf.
Der Markt, der vor vielen Jahren verschwunden war, kam zurück und avancierte von einem Quell der Grundversorgung zu einem Ort, wo man auch auf spanisch nach Trüffeln fragen konnte.
Ich liebe meine Heimatstadt Düsseldorf. Der Düsseldorfer war in den meisten Fällen mehr Arbeiter als arroganter Schnösel. Drei Generationen meiner Vorfahren sind in Flingern geboren — in ärmlichsten Verhältnissen.
Ich habe gern dort gelebt.
Heute wohne ich in einem anderen Stadtteil Düsseldorfs. Einem, den ich mir noch leisten kann und will.
@ Chris: nur das wir schon lange vor dem „zuziehenden Publikum“ hier waren….;-))
Ich würde das alles nicht so hoch hängen, ein Viertel wandelt sich halt in der Zeit, durch seine gute Nähe zum Zentrum und den guten Verkehrsverbindungen, seine teils guten Altbausubstanz hat Flingern vieles was die Menschen schätzen.
Nun gilt es , gerade für die zugezogen zu verstehen , was die Geschichte Flingerns ist und sie anzunehmen. Ein Arbeitviertel mit Bodenständigkeit und Herz. Da muss man halt auch mal Geduld haben und sich fragen was kann ich dem Viertel geben und nicht nur umgekehrt.
Und als wir 2000 mit unserer Idee hierher kamen , wollten wir bewusst Gegensätze zusammenbringen. Hat auch toll geklappt. Man muss sich auf neues einlassen und nicht alles in Schubladendenken behandeln. Sushi und unser Konzept ist nicht nur für „Hippe Menschen “ sondern immer schon leckerers, neues und gesundes Essen für alle , und das hat Flingern damals wie heute angenommen.
@ Gert: Schade, dass Ihr weiter zieht, habe gerne bei Euch bestellt…kann ich ja auch weiterhin tun. Ihr habt im Standard nicht nachgelassen, nur der Wettbewerb hat von euch gelernt und ist besser geworden.
Würde mich freuen, wenn an Eurer Stelle wieder etwas „neues“ entsteht, was den Namen auch verdient.
„…Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los.“
Allerdings ist der Zaubermeister hier schon über alle Berge und wird nicht zurück kommen um die Situation zu retten.
@ebo: danke! Wir werden hohe Qualität behalten und neues wagen. 😉
Ich wünsche mir für Flingern an diesem Standort ein frisches, innovatives Konzept das hier her passt.
Mit dem Büro bleibe ich ja erst mal hier und kann weiter beobachten. :-))