Schon häufig haben wir an dieser Stelle über die zunehmende Parkplatznot im Viertel berichtet – angesichts der Tatenlosigkeit der Stadt ergreifen wir nun selbst die Initiative. Wir werden in loser Folge Lösungsmöglichkeiten vorstellen.
Die erste, eigentlich ganz naheliegende: Wie wäre es, wenn jeder, der nicht gerade mit einer Großfamilie, einen Gewerbe oder einem dreidimensionalen Ego ausgestattet ist, der unnötigen Großraumkiste abschwört und umsteigt beim nächsten nötigen Autokauf? Kleinere, platzsparende Vehikel gibt es zur genüge!
Flingern.net hat, innovativ wie wir sind, eine Testfahrt gemacht, mit dem Twizy Renault. Der ist noch ganz neu (eigentlich noch gar nicht auf dem Markt), wir durften mal probesitzen.
Zunächst die Basics: Der Twizy ist ein Elektrofahrzeug, vom Design eine Mischung aus Smart, SciFi und vergrößerter Stubenfliege. Der Twizy ist umweltfreundlich, im Stillstand absolut laut los, und bietet Platz für Zwei – gesessen wird (!) hintereinander. Wer sich für den Twizy entscheidet, sollte je nach Wetterlage den Schal nicht vergessen: das Gefährt hat zwar zwei Türen, die sich aber ab der oberen Hälfte offen.
Wer Twizy fährt, kann sich auf spannenden Reaktionen seiner Umwelt freuen. Schon nach wenigen Metern Fahrt – unser ambitionierter Tester steht an einer Ampel hinter einem Motorradfahrer – dreht der sich um und zeigt „Daumen hoch“. Ein paar Meter weiter, unser Tester steht lautlos wartend an einer Ampel, kommt der Gemüsehändler begeistert auf den Wagen zugelaufen: „Wie teuer ist denn so etwas“?
Es ist schon ein komisches Gefühl so ganz lautlos an der Ampel zu stehen, sobald man aber auf das Gaspedal tritt, ertönt ein Surren, vergleichbar mit der Straßenbahn, der Twizy setzt sich in Bewegung.
Der Test führt uns auch aus Flingern hinaus, wir überqueren den Rhein. Auf der Brücke sind 60 Km/h erlaubt, jetzt wird es aber doch windig und kalt in dem halboffenen Gefährt. Nach ein paar Hundert Metern geht es ab am Rheinufer entlang. Ein Passat überholt mich bei 50 Km/h, sein Staunen steht ihm ins Gesicht geschrieben: So ein komisches kleines Gefährt, kann gar nicht schnell genug fahren…
Ausgestattet ist der Twizy echt spartanisch. Es gibt ein Display das den Akkustand und die Reichweite anzeigt, zwei verschließbare Ablagefächer, man muss sich mit zwei Gurten anschnallen (ein normaler und eine für die rechte Schulter) hinter dem Fahrersitz ist Platz für eine weitere Person und das war es auch schon.
Die von uns getestete Version ist echt sehr spritzig unterwegs und schafft 80 km/h spitze. Mit einer Akkuladung sollen bis zu 100 km Reichweite zu schaffen sein. Wir sind zufrieden.
Auf dem Rückweg nach Flingern, mal wieder lautlos an der Ampel, ertönt ein Pfiff. Ein Taxifahrer wedelt mit den Armen: „Tolles Ding, was kostet das denn?“, wir rufen 7000 Euro – und surren weiter.
Endlich mal ein cooles Fahrzeug!
Aber:
Er bräuchte halt Seitenscheiben und eine absperrbare Seitentür (als Extras).
Das Getriebe/Motorgeräusch ist nervig da muss Renault schon nochmal nachbessern!
Elektrische Fahren sollte doch endlich lautlos möglich sein!
Echte 100km Reichweite wäre auch wünschenswert
(d.h. bei Dauervolllast /Bergfahrten und Überlandfahrten)!
Für Bergfahrten würde ich mir eine Berguntersetzung wünschen
d.h. mehr Drehmoment!
Ein kleiner Rangeextender sollte als Extra erhältlich sein!
Gewöhnungsbedürftiges Fahrzeug, war der Smart allerdings anfangs auch, wahrscheinlich brauchen wir Menschen immer etwas Gewöhnungszeit bei neuen Sachen und vor allem bei Dingen mit nicht alltäglichem Design.
Ich finde eure Idee neue Mobilitäts Lösungen zu präsentieren Klasse. Bei dem noch bevorstehendem Elektro Fahrzeuge Boom sehe ich allerdings uns Bewohner urbaner Ballungsräume irgendwie noch aussen vor. Bei der Annahme das z.B. in Flingern wahrscheinlich 90 % der Bewohner in einer Mietwohnung ohne eigene Garage oder Stellplatz wohnen, stellt sich mir die Frage: wie lade ich so ein Ding auf? In dem neuen Stadtviertel Quartier Central, welches komplett mit der ganzen Infrastruktur neu entsteht, haben die Stadtwerke (oder hat die Dinger ein anderes Unternehmen hingestellt?) gerade 2 Ladestationen für die E-Autos geschaffen. Und das in einem Gebiet wo es m.M. einfach wäre fast jeden Parkplatz mit so was auszurüsten. Von den Bemühungen der Stadt so was flächendecken im ganzen Stadtgebiet zu machen höre ich nichts. Daher denke ich wird es noch dauern bis so ein E-Fahrzeug zu Düsseldorfer Stadtgebiet gehört.