Die Wucht in Tüten? froodies Online Shopping

Die Verkaufsargumente sind überzeugend: Gern Einkaufen (außer Klamotten und ähnlichem) geht eigentlich niemand. Zu blöd auch, dass man das wirklich regelmäßig tun muss.

Zuerst rennt man rum, sucht sich zwischen den Regalen seine sieben Sachen zusammen, steht ewig an der Kasse an (und es ist immer die, an der es wieder Erwarten doch länger dauert), packt alles in Tüten und schleppt den ganzen Kram nach Hause. Rund 30 Kilo soll der durchschnittliche Einkauf wiegen, will der Lebensmittel Onlineshop froodies ermittelt haben, und bietet Abhilfe. Einfach über das Internet die gewünschten Waren zusammenstellen, bestellen, die Waren werden sogar nach Hause gebracht. Nach Lieferstandorten in Wuppertal und Münster können ab sofort auch die Düsseldorfer dank dem Edeka-Zurheide alle Einkäufe bequem per Mausklick erledigt werden.

Wir waren neugierig, ob das funktioniert und haben mal getestet, ob man sich auf Auswahl, Zuverlässigkeit und Ablauf verlassen kann.

Am Samstag Nachmittag vergangener Woche – wir hatten so viel zu tun, dass wir wirklich nicht zum Einkaufen kamen – begannen wir den Test. Geliefert werden sollten die Sachen dann am Dienstag mittag – so hatten wir uns das ausgedacht. Und los:

Die Internetseite von froodies kommt gut gegliedert daher, das gibt schon einmal einen Pluspunkt. Was man unter einer der angegebenen Rubriken findet – von Obst&Gemüse über Käse, Fisch bis zu Snacks – kann man direkt in den Einkaufswagen legen oder auf eine Merkliste stellen.

Ein wenig verwirrend finden mir Bezeichnungen wie „Haltbares“ (Sauerkraut, Müsli oder Spülmittel?), da brauchte es schon ein erneutes Darauf klicken (Konserven, Nüsse und tatsächlich Müsli) und auch der zusätzliche Menüpunkt „Non-Food“ brachte hier zunächst keine Erleuchtung. Aber klar, nach einmaligem Ausprobieren weiß man dann ja, was womit gemeint ist.

Wirklich blöd fanden wir, dass in den Unterkategorien (noch) kein Bild zum Produkt zu finden ist, das erschwert die Entscheidung, etwas zu bestellen. Sicherlich wäre das Fehlen der Bilder kein Problem, wäre der Verbraucher schon an online shopping im Supermarkt gewöhnt, aber noch rennt der typische Städter doch mehr „nach Gefühl“ durch die Regale, man greift dann nach dem, was man sieht, also was dann einfällt, was man noch braucht, weil es im Kühlschrank fehlt. Was etwa ist der Unterschied zwischen „Aufschnitt“ und „Wurstwaren“? (die Kids bekommen online wohl keine Scheibe Fleischwurst geschenkt, oder?) und was meint „Käse am Stück“ im Vergleich zur“Käsetheke?“

Auch auf anderen Seiten fehlen hier und da noch Bilder! Was gut ankommt, ist die zusätzliche Auswahl nach Postleitzahl – so entscheidet der Wohnort, welcher Lieferant mich beliefern darf.

Auch im Detail ist sicherlich noch einiges verbesserungsbedürftig, so haben manche Artikel komischen Angaben zu ihren Inhaltsstoffen verpasst bekommen (Müsli mit Alkoholgehalt?) und wer Eier sucht, findet diese unter „Milchprodukte!…

Der Kundenservice kommt gut an: Wir hatten den französischen Senf mit den Körnern gewählt. Ein Anrufe ereilte uns am kommenden Montag: Der gewünschte Senf sei alle, ob man wohl einen anderen schicken dürfte?

Was uns ebenfalls gut gefällt, ist die Auswahl für Käufer: Eines kleinen Zeitfensters gibt den Bearbeitungsstander zur Lieferung wieder. So weiß man immer, wenn er denn kommt der Ausweich-Senf.

Alles in allem: Wir wollen nicht meckern. Der Online-Einkauf hat gut geklappt und schnell ging es eigentlich auch. Wahrscheinlicher ist der Wagen auch leerer, als wäre man auch in echt durch den Supermarkt gelaufen – verführt, doch etwas anderes zu nehmen, als gedacht, wird man im Netz wohl eher nicht. Wer zahlen will, kann unter zig aktuellen Zahlungsarten (Kreditkarte, Sofortüberweisung, Paypal, EC-Cash) wählen.

Am Dienstag Mittag – diesen Tag hatten wir als Zeitpunkt für die Übergabe gewählt – kommen die Waren in drei großem Tüten. Pünktlich. Praktisch – das machen wir jetzt öfter! Jetzt müsste nur noch ein Edeka-Mitarbeiter mitkommen und die Einkäufe in den Kühlschrank räumen, oder?