Nein, Düsseldorf ist noch nicht vom „Eurovision Song Contest“-Fieber erfasst, aber Thomas Hermanns, der Quatsch Comedy Club-Vater, pflanzte bei seiner knappen Begrüßung den ersten kleinen Virus in die Reihen des voll besetzten Capitol Publikums. Es folgte Moderator Thomas Nicolai, der mit ein paar gekonnten Köln-Düsseldorf Witzen einige fluffig, zaghafte Lacher auf seiner Seite hatte.
Der erste Comedian Robert L. Griesbach lästerte über eine nervige „Wikipedia Göre“ und demonstrierte dem Publikum klanggewaltig die Unterschiede zwischen Oper und Operette. Es folgte der recht spezielle C. Heiland. Mit seinem Omnichord hat er was von einem schlechten Alleinunterhalter, allerdings mit guten Texten. Stimmung! Sinniger Gesang, zotige Zeilen und heitere Haikus entlassen das Publikum in die Pause.
Thomas Nicolai drehte anschließend erst so richtig auf. Er mimte den lebendigen Hot Button des Mitmacht-Fernsehens und stellte sich als Deutschlands bester Schlafliedperfomer raus. Mein persönlicher Höhepunkt war der Auftritt von „Matthes“ Seling. Der Österreicher und Wahl-Kölner ist die verbesserte Version von Konrad Beikircher. Seine Anekdoten aus kölschen Kneipen und sein fürchterlicher Aufreger über Twitter, Facebook und sonstigen Mist, lassen mich mein Taschentuch zücken. Lachtränen trocknen und tief durchatmen.
Der letzte Komiker an diesem Comedy Club Abend ist Matthias Jung aus Hüffelsheim. Er schilderte schockierende Erlebnisse in Großstädten und hat eine sehr realistische Selbsteinschätzung seines Marktwertes bei Frauen. Man darf gespannt sein, was die Folgetermine des Quatsch Comedy Clubs und die jeweils wechselnde Besetzung zu bieten haben. Aber ich bin mir sicher, es werden ebenso gelungene und wahnwitzige Abende, wie dieser Premieren Abend. (KK)