Hoffeldstraße. „Guck mal der Kontrast, das muss ich fotografieren!“. Der Mann mit der dicken Mütze auf dem Kopf kramt in seiner Tasche und zieht eine kleine Kamera hervor. Umständlich – wegen der Wollhandschuhe – richtet er das Objekt auf sein Ziel: ein Wohnhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite, neu restauriert, das Blau der Fassade bildet einen hübschen Kontrast zum Schnee auf Dache, Balkongittern und Fenstersimsen. Auf dem Dach steigen weiße Wölkchen aus dem Schornstein.
Verärgert stampft eine Mittvierziegerin durch den Schnee Richtung Hermannplatz. „Nein, das kann ich nicht“, ruft sie laut in ihr Handy. Nach einer kurzen Pause wird sie noch lauter. „Nein! Wat nutzt mir den mein Reihnbahn-Ticket, wenn die Straßenbahn nicht fährt?“
Funken sprühen aus vielen kleinen Wunderkerzen. Die Kinder, gerade aus dem Gottesdienst in der Liebfrauen-Kirche an der Degerstraße gestürmt, stellen die kleinen Fackeln in den Schnee. Die Eltern stehen in kleinen Gruppen zusammen und trinken ein Schlückchen. Sekt, Glühwein, Punsch. Weil das dritte Baby einer befreundeten Familie geboren ist. Weil Weihnachen ist. Oder beides. Bald gibt es Geschenke.
Wir wünschen unseren Lesern frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr. Wir machen Pause, bis 4. Januar!