Wohnen in Düsseldorf wird immer teurer, berichtet die Rheinische Post vom Dienstag und beruft sich dabei auch die jüngste Studie des Instituts Empirica: Und es wird in vielen Stadtteilen immer teurer.
Laut Statistik haben die Wohnungsmieten in der Landeshauptstadt seit 2009 um 13 Prozent angezogen. Im Jahr 2005 lag der durchschnittliche Quadratmeterpreis in Düsseldorf noch bei 8,95 Euro (2009: 9,26 Euro). Jetzt hat er die zehn-Euro-Marke geknackt und liegt bei 10,47 Euro, berichtet die RP.
Für Flingern sieht es so aus:
Die höchsten Anstiege hat die Carlstadt und das Uni-Viertel: Hier lagen die Mieten um mindestens 15 Prozent höher als im Vorjahr. Auch in der Stadtmitte und in Oberbilk zogen die Preise kräftig an. „Oberbilk ist der kommende Stadtteil“, sagt Makler Jörg Schnorrenberger. Wo früher nur fünf Euro/qm zu zahlen waren, explodieren hier die Preise nicht selten auf über zehn Euro. Flingern-Nord und Friedrichstadt haben das schon hinter sich. Die trendigen Viertel erreichen heute Mietpreise von bis zu 14 Euro/qm. Das führt in Flingern-Nord zu einen Mietanstieg von bis zu zehn Prozent, in Pempelfort ebenso.
Wir haben es ja befürchtet! Kein Wunder, dass immer mehr Leute, die gern in Flingern wohnen wollen, sogar eine Belohnung von bis zu 2000 Euro anbieten für denjenigen, der hilft, die gewünschten Quadratmeter zu finden. Jetzt also Oberbilk – und was kommt dann?
Echt schlimm – wenn die Löhne doch auch nur so schnell und stark ansteigen würden …
Da sind wir wieder beim Thema Gentrifizierung…
Es muss doch eine Möglichkeit geben, sich gegen die Gentrifizierung von Flingern zu wehren. Bis jetzt konnte man günstig in Flingern wohnen, aber wenn die Schicki-Mickies so doof sind und ohne weiteres über 10 € / m² zahlen für eine Wohnung im 3. Stock ohne Aufzug und Balkon und in unronoviertem Zustand, kann man da nichts machen. Die Leute haben einfach in dieser Stadt zu viel Geld! Die Vermieter freuen sich, über so viel Doffheit. Die meißten vergessen, daß Flingern immer noch ein Arbeiterviertel ist und nicht Oberkassel!!!
Ich empfehle den Text von Andrej Holm
http://www.hallo-potsdam.org/stadtentwicklung/instrumente-gegen-verdrangung-und-steigende-mieten/
„…Von Politiker_Innen und vielen Medien wird den Kritiker_Innen der Gentrification oft vorgeworfen, gegen jede Veränderung zu sein und schlechte Wohnverhältnisse konservieren zu wollen. Diese Argumentation ist nichts anderes als die stadtpolitische Variante des neoliberalen TINA – There Is No Alternative. Doch auch im Bereich der Wohnungspolitik gibt es Alternativen zur marktförmigen Verwertungslogik. Inbsondere das Miet- und Städtbaurecht, die Stadtpolitik und öffentliche Wohnungsbaugesellschaften bieten viele Ansatzpunkte für eine soziale Wohnungsversorgung. Sie müssen jedoch politisch gewollt und durchgesetzt werden…“
Vielleicht wird es dann mal langsam Zeit für eine Aktion a la Schanzenviertel in Hamburg:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,714772,00.html
Damit Düsseldorf nicht von den vielen zugezogenen neureichen unterwandert wird, irgendwo muss der normale Bürger ja auch noch wohnen!
Die Mieten sind in Düsseldorf doch überall eine Frechheit!
Aber das Oberbilk im Kommen ist höre ich schon seit Jahren. Das will ich erst mal sehen! Wahrscheinlich ziehen jetzt alle Richter und Rechtspfleger nach Oberbilk…
es heisst natürlich „dass“!
Ja, ich erlebe es am eigenen Leib, die Miete hat sich gerade satt erhöht, ich musste aus der alten Wohnung raus und stelle jetzt die Realität am Wohnungsmarkt fest – autsch! Die Nebenkosten sind auch happig und ich grübel wo man noch sparn kann…
Ich bin bei Oberbilk auch skeptisch. Aber es wird versucht an der Schraube zudrehen.
RP vom 8. Maerz >
Der Marktplatz ist bereits in Arbeit, für den Umbau der Werdener Straße (den ersten Schritt zur Ortsumgehung) liege das Geld bereit – beides ist den Oberbilkern wichtig, die dieser Tage neue Nachbarn begrüßen können. Land- und Amtsgericht sollen nicht gerade erfreut die Kisten gepackt haben. Auf den „Hinterhof der Stadt“ mit „ausländischer Nischenökonomie“ hatte vor knapp drei Jahren ein Richter geschimpft und dafür reichlich Gegenwind erfahren. Doch inzwischen stimmt im Stadtteil mancher dem Mann im Stillen zu. Call-Shops, SB-Bäcker und Ein-Euro-Läden sind offenbar die einzigen Interessenten für Läden an der Kölner Straße. Keine Spur von Anwälten auf der Suche nach Kanzleien und gehobenem Ambiente, worauf der Stadtteil mit dem Umzug der Gerichte gesetzt hatte. Der eine oder andere Hausbesitzer hatte nach Bekanntwerden des Bau-Plans sogar die Mieten schon erhöht, „und später bereut“, sagt Walter Schmidt (CDU), der zuständige Bezirksvorsteher. Statt des Booms kam Woolworth mit seinem Angebot (nach eigenen Angaben) für „preissensible Kunden“.
http://www.rp-online.de/duesseldorf/duesseldorf-stadt/nachrichten/Ein-Stadtteil-hofft-auf-die-Justiz_aid_829251.html
Hier auch och ein Artikel aus der TERZ
Oberbilk ist schön – und es wird noch schöner werden
Diese Worte des Oberbürgermeisters Elbers sind wohl eher als Drohung zu verstehen. Neben dem südlichen Flingern steht besonders Oberbilk unter Gentrifizierungsdruck…
http://www.terz.org/texte/texte_1004/oberbilk.html
günstiger Wohnraum hat in Düsseldorf leider auch weiterhin wenig Chancen:
http://www.derwesten.de/staedte/duesseldorf/Kein-Interesse-an-billigen-Wohnungen-id3949606.html
Hm, ist schon krass, was für ein Unterschied zwischen Flingern-Nord und Flingern-Süd herrscht. So ganz kann ichs nicht nachvollziehen. Finds in der Ruhrtalstraße schön und zahle 7,38 EUR pro Quadratmeter … ich bin in 10 Fußminuten überall, hab beste Verkehrsanbindung, gerade mit Öffentlichen und die Müllverbrennunganlage hat man in genau der gleichen Entfernung auch dort, wo man jetzt anscheinend 14 EUR pro Quadratmeter zahlen muss. Ich sag euch, das nächste Trendviertel ist Mörsenbroich 😛 Große, schöne Altbauwohnungen zum Schnäppchenpreis 😉
Die Rheinische Post von Mittwoch, 10.08.2011 , berichtet in einem ihrer typischen Jubelartikel , dass der Durchschnittspreis pro Quadratmeter in D-Flingern 8,00 Euro betrage . Tatsache ist, dass in diesem “ Arbeiterstadtteil “ , der besonders “ in “ sein soll , die Durchschnittsmiete ohne Strom bei rund 12,00 Euro / Quadratmeter in eher einfachen Häusern beträgt ( eigene befragungen ). Flingern ist sehr laut . es “ besticht “ durch eine lebhafte drogenambulanz mit benachbartem Alkohol bis tief in die Nacht ausschänkenden “ Büdchen “ in direkter Nähe zu Altenheim , Schule und Kindergarten . Die einzige direkte Verkehrsanbindung , die Linie 709 , ist für rund 1 Jahr weitestgehend ausser Betrieb ; einen Schienenerstazverkehr gibt es nicht . Für dasselbe Geld bekommt man bei Suche auch weit besseren Wohnraum . Für die RP – Autorin Niethammer sind 2,50 Euro für Studenten “ kleines geld “ ! Zynisch ! Frank
Bin auch in der Situation mir gerade eine neue Wohnung zu suchen. Wohne z. Zt. in Oberbilk, aber die Gegend hier ist zum abgewöhnen – Messerstecherei vor der Haustür, Belästigungen, Dreck – das ist nicht mehr zumutbar. Aber der Wohnungsmarkt ist echt zum weinen. Kaum was ohne Provision, überteuerte Wohnungen in unrenoviertem Zustand, die Besichtigungstermine sind Massenveranstaltungen.
Bin stark am überlegen, ob ich z. B. nach Duisburg ziehe. Eine Suche nach einer bezahlbaren Wohnung mit Angabe einer Preis-Obergrenze bei einem Internet-Immobilien-Portal ergab für ganz Düsseldorf gerade mal 11 verfügbare Wohnungen, für Duisburg über 600.
Macht mit bei der Gruppe,vielleicht lasen sich mal div. Veranstaltungen organisieren..Konzerte,Strassenfeste..etc. um mal auf die Situation von ganz normalen Menschen aufmerksam zu machen.
http://www.facebook.com/groups/143336362442545/
Ich finde (wohne in Flingern)es zum kotzen, wie die Juppies mit Kohle die alten gewachsenen Arbeiterviertel kaputt machen. Und wenn der nächste Stadtteil zum „In-Viertel“ ausgerufen wird zieht die Karawane weiter.