In Düsseldorf wird derzeit ja sowieso an jeder nur erdenklichen Ecke planiert, abgerissen, neu gebaut und renoviert. Da bleibt auch das Allwetterbad nicht verschont. OB Dirk Elbers hat jedenfalls große Pläne für das Schwimmbad, das seit nun mehr als 30 Jahren am Flinger Broich besteht. Aus dem Freibad mit der variablen Dachkonstruktion, das in den sonnigen Monaten jährlich über 150.000 Badehosen-anzug-Träger anzieht, soll ein hochmodernes Leistungszentrum für den Wassersport werden. Insgesamt werden 12,5 Millionen Euro für die Umbauarbeiten anfallen, dass lässt sogar den OB schwer aufatmen: „12,5 Millionen, dass ist natürlich ein ordentlicher Schluck aus der Pulle.“
Was aber gegen eine Renovierung spricht: Allein die Erneuerung des maroden Zeltdachs aus den 70er Jahren würde eine Summe von 5 Millionen Euro verschlingen. Durch den Vergleich mit den Kosten für den kompletten Umbau, dem weit aus größerem Nutzen des neuen Sportkomplexes und dem Prestigegewinn Düsseldorfs, habe man sich eben für den Bau der „Schwimm-Arena“ entschieden.
Wer sich jetzt um sein Allwetterbad sorgt: Laut Pressestelle der Stadtverwaltung soll alles, was aktuell draußen ist auch draußen bleiben und für die Allgemeinheit erhalten bleiben. Das gilt für die komplette Außenanlage mit dem Schimmer- und Nichtschwimmerbecken der Sprunganlage und dem Kleinkinderbereich. Nur die neue Halle mit den zwei Schwimmbecken wird ausschließlich Schulen und Vereinen vorbehalten sein.
Umbau konkret:
Die charakteristische Zeltdachkonstruktion, bisher sichtbarstes Markenzeichen des Allwetterbades, wird laut den Umbauplänen einem geschlossenen Hallenbau weichen. Neben der bereits bestehenden 50-Meter Schwimmbahn folgt ein zusätzliches 25-Meter-Becken mit Sprunganlage, Hubboden und einfahrbaren Tribünen. Damit wären alle Voraussetzungen erfüllt, damit die Landeshauptstadt Deutsche Meisterschaften im Schwimmen und Wasserball austragen kann. „So ein Bad gibt es in ganz NRW noch nicht.“, sagt OB Dirk Elbers.
Tatsächlich bestehen derartige Schwimmbäder bislang nur in Berlin, München und Hannover.
Ein weitere Grund für den Umbau sind die erhofften 2,5 Millionen Euro aus der Landeskasse, die ausschließlich für Leistungszentren im Wassersport angedacht sind.
Außerdem entsteht auf den drei Ebenen des neuen Leistungszentrums ein Kraftraum, Gymnastikräume sowie eine neue Trainings- und Wettkampfstätte für den Boxring.
Der Abriss der maroden Zeltdachkonstruktion soll nach der Sommersaison 2011 starten, 2012 bleibt das Allwetterbad, bis zu seiner angestrebten Neueröffnung Anfang 2013, wahrscheinlich sogar unter neuem Namen, komplett geschlossen.
Fragt sich nur, ob dann der aktuelle Eintrittspreis von 3,40 Euro pro Person bestehen bleibt…
Fragt sich nur, ob dann der aktuelle Eintrittspreis von 3,40 Euro pro Person bestehen bleibt…
Wohl nicht. Aber das wird Elbers wenig interessieren, der ist ja begeisterter Anhänger der Gentrifizierung. Dabei ist das Allwetterbad auch für Nicht-Flingeraner immer ein Grund, nach Flingern zu kommen, da es ja ansonsten in Innenstadtnähe kein anderes Freibad gibt.